Dra. Maria do Carmo-Fonseca

iMM-Präsidentin

„Die Aufmerksamkeit der von mir geleiteten Gruppe richtet sich seit jeher auf die Gene. Wir untersuchen genetische Veränderungen, um zu verstehen, wie diese sich auf den Krankheitsverlauf auswirken.“ 

Maria Carmo-Fonseca, die Präsidentin des Instituts für Molekularmedizin, möchte erreichen, dass sich mehr nationale Unternehmen ein Beispiel an Pioneer nehmen und in Forschungsprojekte investieren, die unsere Wahrnehmung von Krankheiten – insbesondere Krebs – verändern können. Maria Carmo-Fonseca hat bereits mehr als 30 Jahre der Erforschung von Zellen gewidmet. Sie forscht auch am iMM und leitet ein Team zur Genforschung, um herauszufinden, wie bestimmte genetische Veränderungen den Verlauf von lebensbedrohlichen Erkrankungen verändern können.

Dra. Maria Mota

iMM-Geschäftsführerin

„Wir sind auf die Unterstützung der Zivilgesellschaft angewiesen; die Zivilgesellschaft muss sich bei uns einbringen.“

Maria Mota forscht am Institut für Molekularmedizin seit 2014 auf den Gebieten Malariabiologie und -physiologie. Sie weist darauf hin, wie wichtig die iMM-Laço-Partnerschaft ist, und fordert die Zivilgesellschaft zur Beteiligung an der Diskussion auf. Als iMM-Mitarbeiterin vertritt sie die Auffassung, dass die Partnerschaft mit jedem neuen Partner stärker wird. Aus diesem Grund steht für sie fest, dass mehr Teile der Zivilgesellschaft – Einzelne ebenso wie Gruppen – diese Art von Forschung unterstützen müssen. Das Ziel besteht ja schließlich auch darin, dass genau diese Gesellschaft von den Forschungsergebnissen profitiert.

Dr. Bruno Silva Santos

iMM-Vizepräsident

„Wir müssen das Immunsystem so beeinflussen, dass es komplett tumorhemmend wird.“

Bruno Silva-Santos, Vizepräsident des Instituts für Molekularmedizin, hat schon von Kindesbeinen an davon geträumt, sich in einem Labor mit dieser Art von Forschung zu beschäftigen. Vor Kurzem entdeckte sein Team, dass das Immunsystem bei Brustkrebs paradoxe Reaktionen zeigt: Einerseits versucht es, den Krebs zu bekämpfen, andererseits kann es aber auch ein Umfeld schaffen, das die Brustkrebsentwicklung begünstigt. Angesichts dieser Erkenntnis besteht das Ziel nun darin, das Immunsystem so zu beeinflussen, dass sich die Immunantwort komplett gegen den Tumor richtet.

Dra. Célia Carvalho

Molekulardiagnostik zur Bestimmung des Rezidivriskos

„Wenn wir zu jeder Krebserkrankung das genetische Profil kennen, können wir die für den spezifischen Tumor am besten geeignete Behandlung einleiten.“

Célia Carvalho, Wissenschaftlerin und Assistenzprofessorin an der medizinischen Fakultät in Lissabon, arbeitet am Molekulardiagnostikprojekt zur Ermittlung des Rezidivriskos. Sie versucht, die einzelnen Brustkrebstypen zu charakterisieren, um so die am besten geeignete Behandlung zu finden. Anhand von Gewebeproben, die bei Operationen in einem frühen Brustkrebsstadium entnommen wurden, kann das Rezidivrisko berechnet werden. Auch lässt sich dadurch eine Einteilung in zwei Patientengruppen (mit höherem beziehungsweise niedrigerem Risiko) vornehmen, sodass eine individuell abgestimmte Behandlung möglich wird. Am iMM verbindet Célia Carvalho ihr Wissen zur Molekularbiologie mit den durch innovative Technologien entstehenden Optionen, um jedem Patienten die passendste Behandlung anbieten zu können.

Dra. Catarina Silveira

Sequenzierung von Tumor-DNA

„Ziel ist die Entwicklung von ausreichend empfindlichen Verfahren zum Erkennen von Veränderungen der Tumor-DNA in Körperflüssigkeiten.“

Catarina Silveira, Doktorandin bei GenoMed, will einen Molekulartest entwickeln, der aufzeigen soll, welche Krebsfälle mit einem geringen Risiko verbunden sind. Damit könnten aggressivere Behandlungen wie Chemotherapie gezielt zum Einsatz kommen und dort vermieden werden, wo sie unnötig sind. Forschungsziel von Catarina Silveira ist die Entwicklung eines ausreichend empfindlichen Verfahrens zur Erkennung von Mutationen der in Körperflüssigkeiten zirkulierenden Tumor-DNA (Liquidbiopsie). Ein solches Verfahren würde eine noch stärker personalisierte Behandlungsplanung möglich machen.

Dr. Sérgio Dias

Zellforschung

„Seit kurzer Zeit untersuchen wir die Interaktion zwischen den Gefäßen, dem Krebs und dem Immunsystem des Wirtes, um herauszufinden, wie Veränderungen dabei die Entstehung von Krebs begünstigen.“

Der leitende Wissenschaftler Sérgio Dias untersucht mit seiner Forschungsgruppe, wie verschiedene Komponenten von Tumorzellen und Immunzellen miteinander kommunizieren und damit das Fortschreiten des Tumors ermöglichen. Patientenspezifisch sollen molekulare Marker identifiziert werden, damit dem Tumorwachstum durch die Reaktion des eigenen Immunsystems entgegengewirkt werden kann. 

Dra. Karine Serre

Manipulation von myeloiden Zellen

„Die Untersuchung des Immunsystems mit dem Ziel, Krebs als eine der bedeutendsten Krankheiten des 21. Jahrhunderts zu heilen, ist eine große Inspiration für mich.“

Das Immunsystem kann Krebszellen erkennen und vernichten; es ist damit eine der Säulen für die Krebsforschung. Durch Immuntherapie können wir das Immunsystem der Patienten wiederherstellen und so die Krebszellen schwächen. Leider funktioniert diese Behandlung nicht bei allen Patienten und allen Krebsarten. FCT-Forscherin Karine Serre untersucht das Immunsystem und seine Einsatzmöglichkeiten bei der Krebsbehandlung sowie die Möglichkeiten zur Überwachung der Immuntherapieentwicklung bei den betreffenden Patienten. Die iMM-Wissenschaftlerin betont, dass die vom iMM-Laço Hub und von Pioneer bereitgestellten Mittel für den Erfolg dieser Studien unentbehrlich sind.

Dra. Sandra Casimiro

Forschung zu metastasierenden Erkrankungen

„Alle Forschungsergebnisse sind wichtig, aber ich glaube, dass die Gesellschaft und die Patienten gern eine schnellere Lösung hätten.“

Anhand der Proben von portugiesischen Patienten untersucht iMM-Forscherin Sandra Casimiro Mutationen, die zur Entwicklung von Brustkrebs führen. Das gesamte iMM-Team ist bestrebt, möglichst viele Proben zu erhalten, um die bisherigen Erkenntnisse zu bestätigen. Danach kann schnell eine Anwendung auf klinischer Ebene erfolgen, um die Behandlung und die Prognose für die betroffenen Patienten zu verbessern. Nach zehn Jahren Arbeit auf diesem Gebiet ist Sandra Casimiro überzeugt, dass man immer noch wenig über die Behandlung dieser Krebsart weiß. Sie ist sich darüber im Klaren, dass alle Entdeckungen größte Relevanz haben, betont aber, dass sich die Gesellschaft und auch die Patienten schnellere Lösungen wünschen. Fortschrittliche technologische Verfahren, die zur Verfügung stehen, sind extrem teuer. Aus diesem Grund werden mehr Finanzmittel benötigt.

Dr. Luís Costa

Forschung zur Knochenmetastasenneigung bei Brustkrebs

„In unserem Labor untersuchen wir im Zusammenhang mit Brustkrebs vor allem, warum es bei dieser Erkrankung eine so starke Tendenz zur Bildung von Knochenmetastasen gibt.“

Luís Costa, seit 2007 leitender Wissenschaftler am iMM, FMUL-Professor und Leiter der Onkologie am Santa Maria Hospital, CHLN, ist auf translationale Onkologie spezialisiert. Derzeit leitet er eine Gruppe von Forschern, die im Zusammenhang mit Brustkrebs und insbesondere Knochenmetastasen nach Antworten suchen. Dieses Gebiet ist Luís Costa zufolge noch wenig erforscht. Bereits bekannt ist, dass der Krebs zum Metastasieren in Knochen mit den Knochenzellen interagieren muss. Hier setzt das Team von Luís Costa an: Man will Indikatoren finden, die auf eine stärkere Neigung zur Ausbreitung der Krankheit auf die Knochen hindeuten, aber auch die Fälle prognostizieren können, bei denen es zu einer Ausbreitung auf andere Organe kommen könnte. Luís Costa betont außerdem, wie wichtig es ist zu klären, welche Mechanismen einer Hormonbehandlung widerstehen. Er verweist darauf, dass es bisher keine Indikatoren gibt, aus denen sich auf die für den jeweiligen Patienten am besten geeignete Behandlung schließen lässt. Fortschritte auf diesem Gebiet wären von unschätzbarem Wert, da die Behandlungen eine hohe Toxizität aufweisen und extrem teuer sind.